Aus dem Jahr 1915 wird berichtet, dass von den 20 Mitgliedern der Joppenschützen 17 nacheinander dem Rufe des Vaterlandes folgen mussten und in den unglücklichen Weltkrieg zogen. Die in der Heimat verbliebenen Kameraden hatten das militärische Alter bereits überschritten. Das Königsschießen wurde in diesem Jahr mit dem Erntedankfest verbunden und in einfachster Form gefeiert. Denn das von der Kgl. Regierung gezahlte Benefiz wird bestimmungsgemäß nur dann gewährt, wenn das Königsschießen abgehalten worden ist. Die Anfertigung der Königsscheibe wurde dem Jäger Arndt zum Preis von 9 Mark übertragen.

“Am 3. Oktober hat beim diesjährigen Königsschießen der Grenadier Herr Eduard Müller mit einer 20 den Königsschuss erzielt. Herr Eduard Müller wurde im Schützenhaussaal zum König proklamiert und darauf von der Gilde nach seiner Wohnung geleitet.”

Mit einer 19 erzielte der Joppenschütze Lindhorst den nächstbesten Schuss, ihm wurde der Löffel der Carl Naumann Stiftung übergeben. Im Jahr 1916 wird beschlossen, das diesjährige Königsschießen zusammen mit dem Erntedankfest, in ganz einfacher Weise, am 1. Oktober zu feiern.

“Mühlberg, den 1. Oktober 1916. Bei dem diesjährigen Königsschießen, welches der Kriegszeit wegen, erst am heutigen Tage stattfand, erzielte den Königsschuss mit einer 20 der Oberjäger Karl Bormann. Derselbe wurde im Schützenhaussaal zum König proklamiert und von der Schützengilde mit einer Parade zu seiner Wohnung gebracht. Derselbe erzielte die Königswürde während seiner Dienstzeit zum 3ten Male und zwar zum ersten 1896, zum zweiten 1907 und 1916 zum dritten Male. Solche Treffsicherheit von einem Mitglied ist seit vielen Jahren nicht zu verzeichnen.”

Das Ehrenmitglied der Gilde, Herr Lehrer Naumann, erhöhte seine Stiftung um 100 Mark. Bestimmungsgemäß wird das Geld zum Ankauf von zwei silbernen Löffeln verwendet, die ausgeschossen werden. Der Restbetrag soll für das Prämienschießen verwendet werden. In diesem Jahr wurde eine Ehrenscheibe genagelt. Der Reingewinn (400 Mark) wurde der Stadt zum Ankauf von Weihnachtsgeschenken für Krieger zur Verfügung gestellt.

22. April 1917.

“Zur Beerdigung des Herrn Leutnant Apitz wird wegen der Kriegszeit im geschlossenen Anzug gegangen. Die Fahne der Grenadiere wird mitgeführt.
Das diesjährige Schützenfest wird wie in den vergangenen Kriegsjahren wieder mit dem Erntedankfest abgehalten werden. Für die Feier des Erntedankfestes und des Königsschießens wurde ein Programm gedruckt, auf dessen Rückseite die allgemeinen Lieder zum Mitsingen sind. todesa3

Auf dem diesjährigen Königsschießen, welches wegen der Kriegszeit erst am heutigen Tage, dem 30. September 1917 abgehalten wurde, erzielte den Königsschuss mit einer 19, der Adjutant der Gilde Herr Hermann Köhler, derselbe wurde im Schützenhaus zum König proklamiert und von der Gilde nach seiner Wohnung gebracht. Der bisherige König Oberjäger Bormann lieferte seinen Orden und eine Photografie ab.”

Todesanzeige des Schützenkönigs von 1913 Joppenschützenkompanie.

Kompaniestärken: Zur Zeit aktive Mitglieder Grenadiere 11 Mann; Schützen 7 Mann; Jäger 12 Mann; Joss1919kleinppen 3 Mann. So hatte sich die Kriegszeit auf den Bestand der z.Z. in Mühlberg anwesenden beitragspflichtigen Mitglieder ausgewirkt. Am 6. September 1919 wird beschlossen zum Erntedankfest am 5. Oktober das Königsschießen abzuhalten und während dieser Zeit im Saal musikalische und gesangliche Darbietungen abzuhalten, siehe Programm. Die Grenadier- und Joppenschützenkompanie haben beschlossen am Kirchgang und zum Auszug in Uniform teilzunehmen, den anderen Kompanien soll es überlassen bleiben. Es wird festgelegt die Wahl der “Minister” vorzugsweise dem jeweiligen Schützenkönig zu überlassen.

“Am 5. Oktober hat der Joppenschütze Fritz Zeißig jun., Dachdeckermeister, mit einer 18 den Königsschuss erzielt. Herr Fritz Zeißig wurde im Schützenhaussaal zum König proklamiert und von der Gilde zu seiner Wohnung gebracht.” Er erhielt später den Beinamen “Karl der Hochstrebende”.

Als nächstbester Schütze erhielt den silbernen Löffel der Carl Naumann Stiftung der Grenadier Robert Kettler.